Es war eine überraschende Situation, in welche sich die AFC-Spieler manövriert hatten. Ausgerechnet in Ahrensfelde beim de facto Landesligisten holte sich das Team wichtige Punkte für den Verbleib in der Landesklasse und musste plötzlich selbst auf dem ersten Platz auf das nächste Spiel warten. Und hier lauerte mit Fortuna Britz eine Mannschaft auf Augenhöhe, die dem AFC im letzten Jahr nur einen Punkt gönnte. Dieser Zähler war nun das Minimalziel, denn somit konnte der Abstand nach unten gewahrt werden, bei einem Britzer Sieg wären nur noch drei Punkte dazwischen gewesen. Das erfolgreiche Ensemble der Vorwoche wurde auf zwei Positionen verändert, Schuchert rückte für den verletzten Ngamba in die Startelf und Ahmadi, der zuletzt keine Einsatzminute hatte, kam für Kreusch. Gegen nicht in Bestbesetzung angetretene Gäste beherrschte der AFC die erste Halbzeit und hätte sich die brenzlige Schlussphase schon hier vom Leib schießen können. Britz stand sehr tief und wurde bereits beim Spielaufbau wirkungsvoll gestört. Der quirlige Ahmadi schaffte nach einem Solo mit überlegtem Schlenzer ins rechte Eck die verdiente Führung. Als dann Muchow aus 20 Metern halblinker Position Richtung Dreiangel Maß nahm, stand es 2:0 und Britz lag ziemlich am Boden. Jedoch sorgte eine miserable Chancenverwertung dafür, dass der Kontrahent seinen Puls nicht verlor. So scheiterten frei vor dem Torwart Steinbrecher, Ahmadi und Muchow, indem sie diesen nur anschossen. Weitere Halbchancen brachten keinen höheren Vorsprung, stattdessen verspielten Rakoczy und Boche jeweils leichtfertig den Ball, sodass der Anschluss in der Luft lag. Oppelt erahnte jedoch die Gefahr und war rechtzeitig unterwegs. Als Oertel an der Mittellinie beim Pressing zu risikovoll agierte und die Innenverteidigung träumte, musste Oppelt ins 1:1 und drängte den Angreifer geschickt ab, das längst fällige Tor blieb aus. Aber immerhin – zur Halbzeit verbuchte der AFC ein 2:0 und dieses galt es zu verteidigen.
Spiel hätte kippen können
Britz spielte nun offensiver und bot somit Konterräume, die der AFC nicht in Zählbares ummünzen konnte. Ahmadis Schuss nach Steinbrechers Rückpass landete am Innenpfosten, der nachrückende Muchow spielte den Ball erneut in die Mitte: 3:0, wenn nicht die Abseitsfahne gewesen wäre. Danach wurde beim AFC gewechselt und das frische Trio war bei der nächsten Chance unter sich. Singert setzte sich im Laufduell gekonnt durch und wollte auf Ballhause nach innen passen, welcher schon zwei Schritte zu weit war, sodass der Torwart den Ball abfälschen konnte. Nun lag der Ball vor Kreuschs Füßen, dessen Blackout jedoch den Knockout für die Barnimer verhinderte. Als Boche per Ampelkarte bereits eine Viertelstunde früher sein Duschbad testen durfte, wurde es eine richtige Zitterei. Der Abschlussschwäche des Konkurrenten ist es zu verdanken, dass es beim dann glücklichen Sieg blieb, auch weil Oppelt in der Luft ganz klar seine Hoheitsansprüche durchsetzte. Das lange geplante Mannschaftsessen bekam somit eine nicht erwartete Grundlage, denn der Abend konnte als Tabellenführer begangen werden.
AFC: Oppelt. Kämke. Franke. Rakoczy. Boche. Schuchert (69. Singert). Oertel. Fuchs. Steinbrecher. Ahmadi (70. Kreusch). Muchow (71. Ballhause)
