Erste mit wichtigem Auswärtssieg

Mit den erhofften drei Punkten aus Ahrensfelde kehrte der AFC zurück in die Heimat. Gar nicht erst in der Tabelle unten hineinrutschen, darum geht es in der aktuellen Saison und deshalb war der Dreier ein außerplanmäßiges Zubrot und die gerechte Entlohnung für ein engagiertes Auftreten beim designierten Aufsteiger zur Landesliga. Läuferisch verlangte sich unsere Mannschaft eine Höchstzahl an Kilometern ab, denn der Gegner wurde von Beginn an hoch angegriffen und bei eigenen Ballverlusten schaltete man in den Modus „sofortiges Gegenpressing“. Das klappte eine Halbzeit lang bestens und der Gastgeber fand kein Rezept für Offensivaktionen. Die lang geschlagenen Bälle wirkten sehr übersichtlich, allerdings mussten die Verteidiger stets auf der Hut sein. Auf der Gegenseite hätte sich der AFC mehr belohnen müssen als mit einem Tor. Über die Außen Oertel und Steinbrecher sowie das Angriffsduo Kreusch/Muchow wurden gefährliche Aktionen inszeniert, jedoch fehlten (noch) einige Prozente an Übersicht, Pass- und Schussgenauigkeit – die Chancen waren da. Dafür nickte Ngamba den Ball nach einer Kreusch-Ecke mustergültig ein. Es sah schon nach der verdienten Pausenführung aus, als Boche den Ball mit der Hand berührte. Der souveräne Schiri zeigte auf den Punkt, angesichts des Zustandekommens des Handspiels hätten sicherlich vier von fünf Schiris auf Weiterspielen plädiert. Dieser Schock des folgenden Ausgleichs musste überwunden werden, was nach dem Seitenwechsel zunächst nicht zu gelingen schien. Der grün-weiße Druck nahm zu, Boche und Kämke außen sowie Franke und Rakoczy, diesmal erst hinten eingesetzt, als Innenverteidigung hatten jetzt in ihrem Job Konjunktur, klärten immer wieder zur Ecke. Nach dieser Phase, welche bis zur 60. Minute dauerte, befreite sich der AFC wieder und setzte allmählich auch die gewünschten Akzente, um das Siegtor zu erzwingen. Muchow allein im Strafraum hätte es allein riskieren können, Steinbrechers Eingabe verfehlten die AFCer. Es wurde offensiv gewechselt, Singert kam für den starken Kreusch in den Angriff. Der nächste Wechsel im vorderen Bereich zerschlug sich vorerst, da das insgesamt faire und Zweikampf betonte Spiel seinen negativen Höhepunkt in der Verletzung von Ngamba fand. Der Angermünder Sechser ließ dem gegnerischen Kapitän namens Baum im Zweikampf an der Mittellinie keinen Stich und wurde von diesem postwendend hinterrücks aus dem Spiel getreten. Gut, dass dessen Mitspieler dem Verwarnten in dieser Art nicht folgten. Der eingewechselte Bieber rückte in die Verteidigung und AFC-Kapitän Rakoczy übernahm den Job im Mittelfeld. Hier hatte er großartige Unterstützung durch Fuchs, der als Youngster im Team auf dieser wichtigen Position im gesamten Spiel überzeugte. Es folgte die größte Chance der 90 Minuten, als Singert das Kopfballduell gegen den Torwart gewann und Rakoczy aus vierzehn Metern über das Tor schoss. Mit Ballhause gab der vierte Neuzugang sein Saisondebüt, er kam für den wiederum agilen und gefährlichen Muchow. Oertel mit hohem Laufpensum scheiterte noch mit der Flanke wie auch Steinbrecher, die Ecken verpufften. Als sich Steinbrecher über links im zweiten Anlauf durchsetzte und gezielt per Rückpass Ballhause bediente, schob dieser aus zwölf Metern zur umjubelten Führung ein. In den letzten drei Minuten eines in der zweiten Halbzeit überlegenen Teams des bis dato Tabellenführers mussten noch zwei Ecken entschärft werden, was auch gemeinsam gelang. Im Schnitt war das AFC-Team drei Jahre jünger als der Kontrahent, in manchen Situationen merkte man diese fehlende Erfahrung, aber der konzertierte Kampf und Spaß korrigierten so manchen Fehler. Man darf zum zweiten Mal in der Saison den Platz ganz oben im Tableau auskosten. Am nächsten Sonnabend kommt Britz nach Angermünde, ein direkter Konkurrent also und demnach ein viel wichtigeres Spiel als in Randberlin.

AFC: Oppelt. Kämke. Franke. Rakoczy. Boche. Oertel. Fuchs. Ngamba (70. Bieber). Steinbrecher. Kreusch (65. Singert). Muchow (75. Ballhause).