Erste: Tore schießen nicht verboten

In Angermünde nichts Neues, ganz nach Erich Maria Remarque gestaltete sich das Heimspiel des AFC gegen die SG Bruchmühle, in welchem man wieder den Ton angab und abermals dickste Chancen ungenutzt ließ. Der Sieg blieb wiederum aus und die Torflaute scheint derzeit kein Ende zu nehmen, da zur rechten Zeit eigentlich immer die falsche Entscheidung getroffen wurde.

Die Höchststrafe hätte es beinahe in der Nachspielzeit gegeben, als eine entblößte Abwehr durch zwei Fehlpässe von Büchner und Bluhm zweimal im Glück war, dass der Schütze überhastet abschloss. Trotz der Riesen waren die Verantwortlichen des Gastes mit dem Punkt sehr zufrieden – natürlich, denn Spielverlauf und Chancen sprachen deutlich für den AFC.

In der ersten Halbzeit scheiterten Rakoczy per Kopf, Singert aus spitzem Winkel und dann volley aus 16 m, weitere verheißungsvolle Angriffe wurden nicht bis zum bitteren Ende gespielt. Der Gast, zuletzt 7:1 gegen Schönow, hatte seine beste Phase Mitte der ersten Halbzeit. Einige Ecken brachten Gefahr, einmal rettete nach einem Kopfball der Querbalken. Nach der Pause übernahm die Heimelf fast pausenlos das Zepter und berannte das gegnerische Tor. Power, Ballpassagen und Durchsetzungsvermögen stimmten, nur in der letzten Konsequenz schlichen sich Unstimmigkeiten ein. Kreuschs Rückpass erreichte Rakoczy nicht, weil er zu früh gespielt wurde. Rakoczy legte quer, doch Singert probierte es fünf Meter vor dem Tor aus der Drehung, übersah dabei den einlaufenden Kreusch. Und als alle dachten, dass Rakoczy sein starkes Solo kurz vor dem Pfosten mit dem lockeren Pass auf den Einschuss bereiten Singert am Fünfer abschließt, setzte sich die Strähne fort – zu scharf. Büchners Schuss knapp am Pfosten vorbei, ein weiterer Kopfball – diese Bälle müssen nicht unbedingt ins Gehäuse, aber die Chancen zuvor waren kaum zu vergeben. Positiv zu erwähnen ist besonders wieder das Auftreten der eingesetzten A-Junioren, welche im Wechsel integriert werden. So zeigte Kämke erneut, wie in der Vorwoche Koß, eine absolut souveräne Leistung als Außenverteidiger und Lange brillierte im Mittelfeld mit viel Übersicht und Technik. Trotz des mageren Pünktchens darf die Mannschaftsleistung als gut bezeichnet werden, die momentan ausbleibenden Erfolge werden sich automatisch wieder einstellen.