Beim bis dato Tabellendritten und Favoriten um den Aufstieg, dem SV 1908 Grün-Weiß Ahrensfelde, gewinnt die erste Mannschaft des Angermünder FC mit 2:1. Martin Oertel avancierte dabei zum Matchwinner und dies nicht nur wegen seiner zwei geschossenen Tore.
Es war schon ein schweres Stück Arbeit, bis am Ende der Partie die Arme der AFCer jubelnd in die Höhe gerissen werden konnten. Insbesondere das bis auf eine Unachtsamkeit hervorragend agierende Abwehrbollwerk um Kapitän Martin Rakoczy und den gesundheitlich angeschlagenen Oliver Boche (zur Halbzeit durch den wieder genesenen Marc Retzlaff ersetzt) musste an diesem Tage eine Vielzahl von Angriffswellen der Ahrensfelder, vor allem in der zweiten Halbzeit, überstehen. Diese eine Unachtsamkeit geschah in der 20. Minute, als Steven Knörschild nach perfektem Zuspiel per Diagonalball von Eric Brien das bis dahin verdiente 1:0 für die Heimelf erzielte. Verdient deshalb, weil die Grün-Weißen Randberliner um einiges aktiver waren als die Gäste aus Angermünde. AFCer Martin Oertel versuchte seine Mannschaft verbal aufzuwecken, allerdings gestaltete sich dies noch recht erfolglos. Das Spielgeschehen fand daher weiterhin zum größten Teil in der Spielhälfte des AFC statt, jedoch konnten sich die GWA-Kicker keine einzige gute Torchance trotz des hohen Aufwandes erarbeiten. In der 39. Minute kamen die Angermünder zu einer aussichtsreichen Standardsituation an der gegnerischen Strafraumgrenze. Den fälligen Freistoß zog Oliver Boche scharf auf das Ahrensfelder Tor. GWA-Keeper Markus Kindler brachte den Ball nicht unter Kontrolle, so dass Oertel per Abstauber den 1:1-Ausgleich erzielen konnte. Psychologisch natürlich sehr wertvoll zu diesem Zeitpunkt. Die Schiedsrichterin Isabel Röllecke, die abermals fast fehlerfrei ein Landesklassenspiel leitete, pfiff pünktlich zum Pausentee.
In der zweiten Halbzeit sah das Spiel des AFC schon wesentlich ansprechender aus. Angermünde zeigte nun mehr Biss und wirkte einfach lebendiger als im ersten Abschnitt. Die beiden Angermünder Sturmspitzen Tony Franke und John Singert arbeiteten sehr ordentlich. Das Mittelfeld um Oertel, Riegel, Ngamba und Skripzak zog gleichermaßen mit und die Abwehr stand, wie zuvor erwähnt, sehr sicher. In der 57. Minute ließ Rakoczy nach vorherigem Einwurf von Tobias Schuchert den Ahrensfelder Kapitän Christoph Zimdahl „ins Leere laufen“ und schaltete somit den finalen Angriff ein, der die Partie entscheiden sollte. Vorbei an Zimdahl spielte Rakoczy auf Riegel und dieser weiter auf die linke Seite zu Frank Schmidt. Gedankenschnell schlug Schmidt den Ball weit in die Spitze, wo Martin Oertel goldrichtig stand und zum 2:1 vollenden konnte. GWA-Torwart Kindler machte bei diesem Beinschuss eine sehr unglückliche Figur.
Im letzten Drittel des Spiels gab es erwartungsgemäß nur zwei Marschrouten – Ahrensfelde holte die Brechstange heraus, Angermünde mischte kräftig „Beton“ an. Letzteres führte zum Erfolg. Einerseits, weil die Grün-Weißen erst gar nicht an den Ball kamen oder das Spielgerät entweder knapp oder deutlich am Tor vorbeischossen und andererseits, weil die AFC-Defensive gekonnt die aufkommenden Problemstellungen löste und nervenstark blieb. AFC-Keeper Kevin Oppelt war dabei stets ein sicherer Rückhalt. Schließlich aber sollte insbesondere Martin Oertel mit seinen permanenten Anfeuerungsrufen (die natürlich auch von den Mannschaftskameraden, der Trainerbank sowie von den zahlreich mitgereisten Fans kamen) und seinen zwei zuvor geschossenen Toren die Mannschaft zum Sieg führen.
Das kommende Wochenende ist nun wieder reserviert für die Freunde des Pokals, bei dem noch beide Vertretungen des Angermünder FC im Achtelfinale vertreten sind. Während die zweite Mannschaft krasser Außenseiter gegen den Aufstiegsfavoriten KSV Gollmitz ist, muss die Erste sich zwangsläufig mit der Favoritenrolle bei der Reserve des FSV City 76 Schwedt abfinden.