Mit dem Ex-Profi um die Wette gekickt

Am ersten Tag gab es für die 35 Kinder sechs Stunden lang unter professioneller Anleitung der Trainer Björn Regel, Robert Päßler und Benjamin Lehmeier verschiedene Trainingseinheiten – ein Mix aus Koordinationsübungen, Geschicklichkeitsaufgaben, Grundtechniken wie Dribbeln, An- und Mitnehmen von Bällen, die Schusstechnik und das Kopfballspiel standen auf dem Programm.

Tags darauf gab es vormittags die letzte Einheit, bevor es zum Mittagstisch ging. Während die einen – vom Training ausgepowert – noch nicht ganz so großen Hunger hatten, putzte der sechsjährige Anton Hempel genüsslich die Bouletten weg, dazu Kartoffeln und Mischgemüse. „Die Bratklopse schmecken einfach super“, murmelte er mit halbvollem Mund und war der Letzte im Essenraum. Evelyn Vandrey übernahm die Versorgung der Kleinen und Großen in der Sportlerklause und freute sich über das Kompliment.

Dann war auch Ex-Profi René Tretschok angereist. Zuerst erkundigte er sich bei seinen Trainern, wie es bisher lief. „Es ist alles super. Die Kinder sind sehr motiviert und diszipliniert und haben viel Spaß bei den Übungen. Selbst in den Pausen waren sie nicht zu bremsen und kickten auf dem Platz“, so Regel. Dann begrüßte Tretschok jedes Kind per Handschlag und hatte sofort einen guten Draht zu allen.

Bei der Zusammenkunft in der Klause erzählte Tretschok etwas über sich – zum Beispiel, dass er mit sieben Jahren, angetrieben vom Opa, mit dem Fußballspielen anfing. Mit zehn Jahren hatte er bereits fünfmal in der Woche Training, dazu ein Punktspiel am Wochenende. Als 14-Jähriger ging er zur Sportschule in Halle und mit 17 spielte er bereits in der höchsten Männerliga.

Tretschok, der später mit Borussia Dortmund unter anderem die Champions-League gewann, hatte auch Ratschläge für die wissbegierigen Kinder parat. „Wichtig ist, dass neben dem Fußball Familie und Schule auf keinen Fall zu kurz kommen. Beim Sport hat der faire und respektvolle Umgang miteinander oberste Priorität“, sagte er.

Die Kinder waren ziemlich beeindruckt und durften nun ihre ganz persönliche Frage an den Ex-Profi stellen. Und Anton (der Letzte beim Essen) war der erste Fragende – er wollte wissen, wie viele Titel Tretschok gewann. Die Kids fragten auch nach der Rückennummer (23), den Lieblingsschuhen (die schwarzen mit den drei Streifen), Verletzungen, Roten Karten und vielem mehr. Die Neugierde war riesig. Tretschok nahm sich sehr viel Zeit. „Ich bin überrascht, wie konstruktiv die Fragen der Kinder sind.“

Dann aber wollte der Ex-Profi die Jungen endlich auf dem Spielfeld sehen, denn zum Camp-Abschluss stand eine Mini-WM auf dem Plan. Es wurden Mannschaften aus Kindern, Eltern, Trainern, Betreuern und Sponsoren gebildet. Im Team Australien hatten sich unter anderem Tretschok und das Vorstandsmitglied der Sparkasse Uckermark, Steffen Glatz, zusammengefunden. Im ersten Spiel Australien gegen Deutschland (Kinder und Eltern) köpfte Glatz perfekt nach Tretschok-Vorlage zum 1:1 ein. Den 2:2-Ausgleich erzielte der „Meister“ selbst und für das 3:3 sorgte erneut Glatz, doch am Ende siegte Deutschland mit 5:3.

Vor der Abreise des Tretschok-Teams gab es neben der Camp-Auswertung noch eine Gesprächs- und Autogrammstunde und jedes Kind bekam einen Ball, Trikot und Trinkflasche. René Tretschok bedankte sich in erster Linie bei den Kindern, aber auch beim AFC und der Sparkasse Uckermark für die Unterstützung sowie die hervorragenden Bedingungen.

Titelbild: 35 Kinder absolvieren an zwei Tagen auf dem Angermünder Jahnsportplatz ein sehr intensives Trainingsprogramm. © Carola Voigt

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