Der AFC betritt Neuland, eine dritte Mannschaft, eine Ü50 sowie ein veränderter Kader für die Erste zieren die neue Saison. Es heißt jetzt, Erfahrungen zu sammeln und nach der Saison kritisch zu resümieren. Deshalb hier noch ein paar Gedanken mit Blick auf das Vorhaben 2024/25.
Nach einer Auszeit während der Sommerferien läuft der AFC-Motor inzwischen überall wieder auf Hochtouren. Die Spieler der Ersten schwitzen bereits seit Mitte Juli für eine anstrengende Saison, die anderen Teams zogen in den letzten Wochen nach. Viel Glück, Fingerspitzengefühl und vor allem Spaß wünsche ich allen Trainern, deren Engagement nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Um Mannschaften und Spieler voranbringen zu können, benötigt man keine Trainerlizenzen, dafür sind Charakter, Vernunft und der Drang, sich selbst zu entwickeln, viel nützlicher. Was bringen drei Punkte, wenn stets die selben Spieler die Wechselbank drücken und innerlich betrübt sind. Das würde der Bevorzugung eines Kindes gegenüber dem anderen in der Familie gleichen und wer möchte das schon?
Junioren zuerst
Trotzdem möchte jeder Trainer möglichst viele Dreier einheimsen und dafür versucht der AFC, die besten Voraussetzungen zu bieten. Und ganz selbstverständlich, wie seit 30 Jahren, ist: über allem steht der Nachwuchs. Unseren Junioren der Stadt und Umgebung im Jahnstadion das zu bieten, was fast alle im Verein früher auch erlebten – Fußballspielen so oft es geht und das im Training und Wettkampf. Von den B- bis zu den G-Junioren eröffnen unsere Trainer diese Möglichkeit. Der Spielbetrieb bei den A-Junioren ist nicht möglich, da sich hier die Menge an Spielern traditionell sehr ausdünnt. Deshalb kooperieren wir bei aller Konkurrenz mit dem FC Schwedt 02 und freuen uns, dass unsere talentierten Jugendlichen dort auf Landesebene Erfahrungen sammeln können.
Und was sich bei den A-Junioren stark andeutet, setzt sich natürlich im Männerbereich fort. Das Ziel, unsere Männermannschaften mit eigenen Junioren zu vervollständigen, ist in dieser strukturschwachen Region eine Utopie. Um die Qualität der inzwischen drei Herrenteams entsprechend der Klassenzugehörigkeit zu gewährleisten, ist der AFC demzufolge auf externe Spieler angewiesen. Die Waage zwischen Spielern aus dem AFC-Nachwuchs und Neuzugängen aus der näheren und fernen Umgebung besonders für die Erste darf nicht negativ ausschlagen, dies ist eine schwierige Kunst und unbekanntes Gelände für die Verantwortlichen. Ohne derlei Neuzugänge wäre der AFC eine Fahrstuhlmannschaft zwischen Kreis und Landesklasse, so ehrlich muss man sein. Und hier kommt dem Verein eine besondere Verantwortung zu, nämlich mit einer gesunden Mischung unseren Eigengewächsen ein gutes Niveau in der Landesklasse und den anderen Spielklassen als Perspektive zu bieten. Denn der junge Mensch ist mit 18 Jahren nicht plötzlich erwachsen und wir haben auch Verantwortung für die jungen Menschen, ob 18, 25 oder in den 30ern. Hier freuen sich unsere Trainer, wenn sie ihre ehemaligen Schützlinge im Männerbereich „kritisch“ begutachten können. Deshalb ist es ein Muss für den AFC, den Männerbereich zu stärken und gesund zu entwickeln.
Selbstverständlich sind damit auch Zielsetzungen für die neue Saison verbunden. Die Oldies müssen die schwierige erste Halbserie überstehen, um dann mit frischen Kräften des 90er Jahrgangs mehr Niveau bieten zu können. Für die Ü50 sieht es ähnlich aus, einigen „Nachwuchs“ könnte man noch gut integrieren. Für unsere Dritte heißt es, regelmäßig vollzählig zu spielen und unsere Zweite soll sich nach dem Aufstieg an die neue Spielklasse gewöhnen. Unsere Erste soll den Berlin nahen Vereinen Konkurrenz bieten können, dabei darf man nach dem letztjährigen zweiten Platz zu einem Spitzenteam mit Kontinuität reifen. Das zieht Zuschauer an und bietet vor allem an den Freitagabenden Highlights im Jahnstadion. Für unseren Nachwuchs ist alles geschrieben, bereichern wir das Leben unserer Junioren nach einem tristen und mittlerweile wenig förderlichen Schulalltag.
Erfolg schweißt zusammen, deshalb wird dieser natürlich auch zu einer treibenden Kraft. Und nur dann wird der riesige Staff hinter den Kulissen motiviert dabei sein, ob beim Kassieren des Eintritts, als Ordner, Platzhelfer, Betreuer, beim Ausschank usw. Also lasst uns die Tiefs schnell überwinden und lange auf einer Höhenwolke schweben.
Thomas Bönisch
Präsident