Reformstau anscheinend noch nicht vom FLB erblickt

Die zweite Woche nach dem gemeinsamen Schreiben von Stahl Brandenburg, SV Germania 90 Schöneiche (jeweils Landesligist) und dem Angermünder FC an den Landesverband wegen des unbefriedigenden Beschlusses zu den Planungen nach dem Saisonabbruch neigt sich dem Ende entgegen. Bisher blieb die Antwort aus, aber als bekennender Optimist sehe ich darin durchaus Potenzial. Eine negative Antwort wäre schnell verfasst, hier scheint man sich über die Vorschläge durchaus (eventuell) Gedanken zu machen. 
Schon in der letzten Woche erhielt der FSV 63 Luckenwalde zur Verlegung und Fortsetzung der Saison ab August ein Veto vom FLB, inzwischen haben sich knapp zehn Vereine einem weiteren „Hilferuf“ angeschlossen. Auch von sechs Vereinen, welche im Landespokal im Viertelfinale standen, hagelte es Empörung und Unverständnis wegen der unsolidarischen Regelung für diesen Fortgang. Hier wurde der Vorwurf laut, man habe nicht der Mehrheit, sondern dem egoistischen Wunsch auf ungerechte Verteilung der Gelder durch Energie Cottbus gehört. Insgesamt also Baustellen, welche das Präsidium des FLB und weitere Funktionäre künstlich aufgemacht haben. Und sicherlich ein Zeichen darauf, warum man die Struktur im Männerbereich nicht anpacken kann! Denn anscheinend werden in der Führungsspitze gewisse Fehlentwicklungen wie die Überfüllung der Spielklassen, die immer häufiger freiwilligen Rückzüge aus Oberliga und den Landesspielklassen, der Verzicht auf Aufstieg, die mangelnde Bereitschaft für den Pokal und auch Vereinspleiten als mahnende Beispiele nicht wahrgenommen. Apropos Führungsspitze, die Entwicklung „von oben“ in unserem Fußballkreis Uckermark muss man von der Kritik an den Landesvätern trennen, hier wird gemeinsam den widrigen Bedingungen in diesem menschenarmen Landstrich getrotzt. Dass die Riege in Cottbus den Vorschlag unseres Fußballkreises, auch Spielgemeinschaften in die Landesebene aufsteigen zu lassen, abgelehnt hat, geht auch an den Realitäten vorbei, denn hier gibt es nur noch wenige Vereine, die ohne Gemeinschaft auskommen. Zurück zu unserer Erklärung an den FLB, hier geht es vor allem um den Aufstieg der Tabellenführer, einhergehend mit der Bildung einer auf ein Jahr befristeten jeweils weiteren Staffel in Landesklasse und Landesliga, um die Anzahl der Spiele merklich zu reduzieren und danach 14 Teams pro Staffel zu haben. Die derzeit zum Teil 18 Mannschaften pro Staffel in eine weitere Pandemie-Meisterschaft (aber auch ohne Corona) zu schicken, zeugt tatsächlich nicht von hoher Schule. Wir sind gespannt, wen das Schwert des Damokles trifft oder ob der Reformstau erblickt und behandelt wird.

Thomas Bönisch
Präsident