Schwere Zeiten fürs Ehrenamt im Verein wegen der Zügellosigkeit der Profis

Nun ist es final, die Saison ist für unsere AFC-Mannschaften Geschichte. Mit dem Aufstiegsrennen hatte unsere Erste nichts zu tun, zum Glück, denn die Quotientenregelung kann natürlich nicht die klare Gerechtigkeit bringen. Zum Beispiel: Hat der Tabellenzweite die wenigen Spiele der Rückrunde gegen Spitzenteams bestritten und der aktuelle Erste gegen Abstiegskandidaten und trotzdem nur einen Punkt Vorsprung, ist das natürlich ungerecht gegenüber dem Zweiten. Verletzungen von Spielern in der ersten Halbserie, welche nun wieder Spiele entscheiden könnten, bleiben genauso unberücksichtigt – verständlich. Also ein schwieriges Feld ohne die hundertprozentige Gerechtigkeit. Über allem steht aber die Richtigkeit, die Saison beendet zu haben, andere Sportarten waren da leider schneller. Trotzdem muss ich hinterfragen, ob es angesichts der Entwicklung im Profifußball noch Sinn macht, einem Fußballverein in Verantwortung zur Verfügung zu stehen. Unsere etlichen kleinen Vereine sind die Basis für den bezahlten Fußball, welcher die Gesellschaft und die anderen Sportarten gerade bewusst mit Füßen tritt – natürlich mit politischer Unterstützung. Wie lächerlich das so vielseitige Konzept der Profis ist, beweist die Regelung des verbotenen Abklatschens bei einer Auswechslung. In noch so vielen Szenen zuvor kommt es zu unzählbaren Kontakten mit dem Gegner – das wird zugelassen. Und spätestens seit der Weltmeisterschaft im eigenen Land ist bekannt, dass in Deutschland Bestechung ein probates Mittel ist, um ans Ziel zu kommen. Was antwortet man den Nachfragenden, ob die Politiker mit dem erhaltenen Konzept der DFL nicht auch private  Vergünstigungen erhalten haben? Man muss auch nicht an Verschwörungstheorien glauben, um an der Korrektheit der möglicherweise durchgeführten Tests auf das Virus zu zweifeln. Den Maulkorb haben die Sklaven im Fußballerkostüm ja schon aufgesetzt bekommen. Es ist insgesamt bedauerlich, dass trotz Umfragen in der Bevölkerung mit deutlicher Mehrheit gegen eine Fortsetzung der Bundesliga die Vorstände dieses maroden und kranken Systems mit Scheuklappen durch ihre fremde Welt traben. Brot und Spiele – so leicht hat es die Regierung heute. 
Insofern, ja, ich schäme mich als Funktionär eines Fußballvereins für diese Machenschaften „da oben“, aber im Sinne der Junioren und auch der älteren Fußballer fehlt mir die Courage, dem Verein adieu zu sagen. 

Thomas Bönisch / Präsident