Chancenwucher der Ersten hält an

Unsere Erste verlor gegen Pritzwalk mit 1:2, konnte dabei auch in diesem Heimspiel eine Führung nicht ausbauen und steht somit wiederum verdient mit leeren Händen da. Am Ende zählt das nackte Ergebnis und darauf arbeitet jedes Team nach eigenem Konzept hin. Der spielerische Weg des AFC momentan schaut gut aus, Chancen gibt es auch zur Genüge, doch es schlägt sich nicht in den Punkten nieder.
Oertels Kopfball aus Nahdistanz wurde gehalten, Rakoczys Nachschuss abgefälscht. Beckmann prüft den Schlussmann mit einem Fernschuss, danach setzt Ergün Steinbrecher ein, der den Torschützen Ziese bediente. Nach diesem 1:0 gab es die gleiche Situation durch Oertel eingeleitet, Ziese traf aus wenigen Metern nicht. Danach zielte Oertel aus zehn Metern in die Arme des Keepers, Ergüns Nachsetzen reichte nur für einen Pfostenschuss. So war es fast zwangsläufig, dass der Gast ausglich. Konnte Oppelt in der Anfangsphase noch einen Kopfball halten, blieb er diesmal beim 25m-Geschoss unter die Latte machtlos. Dahin war die hochverdiente Führung, auch wenn das Spiel der Angermünder im ersten Abschnitt sehr geprägt von Abspielfehlern und gewisser Trägheit war.
Nach der Pause steigerte sich der AFC, allerdings fehlte weiterhin im Strafraum die Souveränität. Schucherts unnötiger Ballverlust brachte eine Gästechance, welche allmählich an zumindest einen Punkt glaubten. Als Oertel per Kopf nach getimter Schuchert-Eingabe scheiterte und danach bei Ergüns Pass unclever im Abseits stand, konnte man sich weiterhin die Haare raufen. Ziese drang seitlich in den Fünfer ein und bekam den Ball nicht zum freistehenden Mitspieler. Die Führung vor Augen wurde nun die Defensive vernachlässigt, Pritzwalk machte jetzt ernst. Zunächst verschätzte sich Boche in der Innenverteidigung, der Ball wurde aber übers Tor gehoben. Dann spielten sich die Gäste mit viel Ruhe bis in den Strafraum, übertrieben aber hier das Abspiel. Und schließlich retteten in Sekunden zweimal der Pfosten und eine Fußparade Oppelts das Remis, ehe es in der nächsten Szene das 1:2 gab, als der Torschütze sich abgeklärt die Ecke aussuchte – 88. Zweimal hatte der AFC danach den Torschrei noch auf den Lippen. Singert spielte den einschussbereiten Ergün frei, der aus acht Metern den Ball am Tor vorbeischob. Danach zirkelte Beckmann einen Freistoß ins kurze Eck, doch auch hier blieb ein starker Torwart Sieger. Da schließlich nur Tore zählen, muss sich der AFC an die eigene Nase fassen. Die gute Nachricht ist, dass es noch genügend Reserven gibt, auch wenn die unnötigen Punktverluste sehr schmerzhaft sind.