Ein schöner Krimi für die Zuschauer

Der AFC hat ein weiteres Spiel in der Landesklasse gewonnen und somit den Abstand auf den 3. Platz erhöht. Beim bisherigen Dritten, Fortuna Britz, stand der zehnte Auftritt in der Fremde auf dem Programm und das Spitzenduell verlief lange Zeit auf Augenhöhe. In der letzten Saison konnte der AFC den Gegner nicht besiegen, nun brachte auch das Rückspiel nach dem 2:0 daheim einen Dreier. Der zehnte Auswärtssieg im zehnten Spiel – so eine Serie lässt sich auf Landesebene wohl kaum nochmal finden. Es war allerdings das erwartet komplizierte Unterfangen, denn die Heimelf war taktisch bestens vorbereitet und wich auch nicht vom defensiven Stil ab. Mit fünf Feldspielern plus Torwart ließen die Britzer den Ball im eigenen Drittel laufen, das geplante Forechecking der Angermünder scheiterte gnadenlos. Davon ließ sich Angermünde jedoch nicht nervös machen, die Angreifer Singert und Muchow verteidigten tiefer und somit blieb es eher ein Spiel zwischen den Strafräumen. Bei Schucherts und Kämkes Flanken von der Grundlinie fehlte die Entschlossenheit der Mitspieler im Fünfer, auf der anderen Seite konterte der Gegner über die sehr schnellen Spitzen, allerdings musste Oppelt nicht eingreifen. Das Geduldsspiel sollte sich auch im zweiten Abschnitt fortsetzen, eine Viertelstunde lang passierte recht wenig. Es mehrten sich jedoch erste Anzeichen, dass das ständige Rochieren von Singert und Muchow die wahrlich gegnerischen Kanten in der Britzer Abwehr mürbe machte. Einige Lücken im gegnerischen Defensivverbund wurden sichtbar, außerdem gewannen Ngamba und Fuchs nun noch mehr Zweikämpfe im Mittelfeld. Das Sturmduo hatte seinen Job erfüllt, nun war es an der Zeit, dass die eingewechselten Ahmadi und Steinbrecher offensiv zusammen mit dem in die Spitze wechselnden Oertel die entscheidende Gelegenheit finden und nutzen können. Die zwanzig Minuten ab der 60. hatte der AFC mehrere Möglichkeiten, nachdem man die nicht mehr konzentrierten Abspielversuche und Befreiungsschläge abfing und schnelle Angriffe vortrug. Boche, wie auch Kämke rechts mit sicherer Vorstellung als Außenverteidiger, vollendete sein Solo mit einem satten Flatterball, den der Torwart mit Mühe parierte. Kurz darauf zögerte Fuchs zu lange, Oertel war im Abseits. Danach passte das Timing, doch Oertels Ballmitnahme trieb ihn zu sehr nach außen, die flache Eingabe wurde abgefangen. Als Ahmadi per Kopf verfehlte und seine Flanke etwas zu flach für den fangbereiten Torwart war, neigte sich die Angermünder Drangperiode dem Ende entgegen. Der tatsächlich krönende Abschluss wurde durch Kämke eingeleitet, der von rechts in Höhe Mittellinie den Diagonalball millimetergenau auf Oertel servierte und dieser nach perfekter Annahme den Ball in die Ecke schoss. 1:0 – das Warten wurde bis dahin belohnt und weitere Konter hätten die Entscheidung bringen müssen. Da man hier sträflich unklug vorging, wurden die letzten Minuten sehr nervenaufreibend. Oppelt verschätzte eine Bogenlampe am kurzen Pfosten, das verwaiste Tor blieb zum Angermünder Glück auch vom Ball verwaist. Schließlich verteidigte der AFC seinen minimalen Vorsprung bis ins Ziel – Rakoczy und Franke behielten in der Innenverteidigung die Übersicht – und nahm zwei Punkte mehr als erwartet mit nach Hause. Auch eine Punkteteilung hätte man akzeptiert, da der Unterschied beider Teams eigentlich minimal war und vornehmlich die Qualität der Wechselbank für den AFC den Ausschlag gab.

AFC: Oppelt. Kämke. Franke. Rakoczy. Boche. Schuchert. Ngamba. Fuchs. Oertel (88. Bieber). Singert (60. Steinbrecher). Muchow (60. Ahmadi), im Kader Koß.