Das Spiel unserer Ersten in Birkenwerder wurde überschattet von einer widerwärtigen Aussage gegenüber unserem Spieler Paulin Bidjeng Ngamba. Er ist ein Flüchtling aus Kamerun, der seit Monaten in der Unterkunft in Angermünde wohnt und die Möglichkeit erhält, beim Angermünder FC mitzutrainieren. Seit Beginn dieser Saison nimmt er auch an Punktspielen teil.
In der zweiten Halbzeit des Spiels in Birkenwerder stand das vom AFC dominierte Spiel auf der Kippe, die Führung der Gastgeber wackelte. Nach einem Zweikampf mit Beteiligung unseres dunkelhäutigen Spielers wurde aus Richtung der Birkenwerderaner Trainerbank lautstark die Aussage „und dann noch dieser Bimbo“ gerufen. Positiv dabei: unsere Akteure vernahmen dabei Unverständnis und auch Entsetzen ihrer Gegenspieler über diesen verbalen Angriff aus den eigenen Reihen. Negativ: all die jungen Männer vor der Auswechselbank sowie der amtierende Trainer reagierten gar nicht, nahmen es so hin. Minuten später erst kam ein Verantwortlicher und entschuldigte sich. Nach Abpfiff bekräftigten zwei Verantwortliche in Gesprächen, dass sie sich im Namen des Vereins entschuldigten und den Täter diesbezüglich kritisiert hätten. Laut ihrer Aussage war es ein älterer Zuschauer neben der Trainerbank, allerdings klang es mehr nach einer jungen Männerstimme aus dem Bereich vor der Bank – die Beweislage ist zugegebenermaßen schwierig.
In Zeiten des Niederbrennens von Asylantenheimen und der nicht rühmlichen deutschen Vergangenheit fällt auf den Fußballverein in Birkenwerder nun ein ganz schäbiges Licht. Der Deutsche Fußball-Bund hat sich den Kampf gegen Rassismus auf die Fahnen geschrieben, der Angermünder FC wird diese Schandtat nicht unter den Teppich kehren.
