Es war schon eine besondere Woche für die Angermünder Fußballer. Mittwoch Training, Donnerstag Training, Freitag Arbeitseinsatz für Sonntag, Sonnabend Heimkehr mit einem 7:1-Sieg aus Oranienburg als Tabellenfünfter und Sonntag der Fußballleckerbissen schlechthin – Luft aus der 3. Bundesliga schnuppern.
Es war alles angerichtet, da fast der ganze Verein sowie Freunde, Partner und Bekannte wie die Heinzelmännchen für beste Bedingungen sorgten. Der Gegner hieß F.C. Hansa Rostock und befindet sich seit Mittwoch in der Saisonvorbereitung für 2014/15. Mit Peter Vollmann als neuem Trainer und einigen Neuzugängen im Gepäck peilen die Profis die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse an. Ideal für die Spieler des AFC, denn so konnte man davon ausgehen, dass der Gast volles Tempo geht sowie Zuschauer und Spieler den wahren Unterschied zwischen dritter und achter Liga wahrnehmen können. Man kann es ganz klar vorwegnehmen, die Angermünder Kicker haben sich sehr gut verkauft. Dem 0:4 zur Pause folgte zwar noch die Zweistelligkeit, jedoch war ein höheres Resultat durchaus auch möglich. Drei Tore insgesamt fielen nach krassen Fehlern in der eigenen Hälfte, aber auch das musste man einplanen. In höchster Bedrängnis war es sehr schwierig, den Pass genau zu spielen, manchmal überhaupt einen Mitspieler zu finden. Den Angermündern war die Order mit auf den Weg gegeben worden, möglichst keinen Befreiungsschlag durchzuführen.
AFC auch mit gelungenen Passagen
Gerade im Testen des Zusammenspiels auf engstem Raum gegen einen übermächtigen Kontrahenten lag das Hauptaugenmerk des AFC. Bedingte Ballverluste in Kauf nehmen und das Streitobjekt wieder erobern, also gemeinsam taktisch klug agieren und Zweikampfintelligenz nachweisen – all das haben unsere Kicker versucht umzusetzen und daher sind die Ballverluste als schmerzfrei einzuschätzen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt- und der AFC hat trotz des 0:11 gewonnen. Es gab jede Menge Applaus für äußerst sympathische Hansa-Spieler, die vor und nach dem Spiel locker zu Mannschaftsfotos und Autogrammen bereit waren. Aber auch dem AFC applaudierten die Zuschauer, da er einige Chancen herausspielte und so manche Torwartparade bekam ebenfalls ihre Anerkennung. Man zeigte sich auch im Zweikampf, die Youngster Schuchert, Boche und Riegel mussten sich nicht verstecken, Singert und Rakoczy hielten sauber die Bälle in der Offensive, Schultz gefiel zentral mit Balleroberungen, Bittner zeigte seine Gefährlichkeit außen – so könnte man es fortsetzen. Leider klappte es mit einem eigenen Tor nicht, leider war wiederum Bittner in seinem letzten Spiel für den AFC beteiligt. Kurz vor dem Torwart aus spitzem Winkel bediente er Singert nicht, die egoistische Aktion landete neben dem Pfosten. In der zweiten Halbzeit lief Rakoczy allein auf Hansas Keeper zu, scheiterte aber. Das klare Chancenplus der Rostocker drückte sich natürlich im Ergebnis aus – Blacha (4 Tore), Bickel (3), Srbeny (2), Starke und Savran trafen. Erst in der 82. Minute fiel der zehnte Treffer – egal. Stets überwog die Freude, auch als in der Pause daran erinnert wurde, dass die Balljungen das Leder schnell wieder ins Spiel bringen – das tat der effektiven Spielzeit sehr gut. Immerhin hatten beide Vereine zwei komplette Teams dabei, welche auch ordentlich beschäftigt werden wollten. Es war auch die Gelegenheit, unseren Neuverpflichtungen die ersten Einsatzminuten im AFC-Trikot zu ermöglichen. Und es war auch das letzte Spiel für Vizekapitän Grimpe, der mit 30 Jahren als Urgestein des Vereins berufsbedingt seinen Posten zur Verfügung stellt. Hier zeigt sich, wie wichtig die eigene Juniorenförderung ist, aber auch ein gesundes Klima im Kader, um auch Spieler anderer Vereine für einen Wechsel zum AFC zu begeistern. Schließlich sei noch erwähnt, dass es für die meisten Spieler ein Novum bleiben wird, mal vor ca. 1.500 Zuschauern gespielt zu haben.
AFC: Salwasser (71. Oppelt), Schuchert (61. Schmidt), Grimpe (61. Retzlaff), Wolf (61. Bartz), Boche (71. Kreusch),Bittner (61. Oertel), Riegel, Schultz (46. Baldauf, 61. Mühle), Bluhm (61. Büchner), Singert (71. Kielblock), Rakoczy (81. Schroeter)
F.C. Hansa:
1. Halbzeit: Brinkies , Gröger, Stuff, Ruprecht, R. Fardi, Schwertfeger, Jakobs, Weidlich, Bickel, Starke, Kucukovic
2. Halbzeit: Künnemann, Pett, Pägelow, Pelzer, Erdogan, Krauße, Srbeny, Schünemann, Christiansen, Blacha, Savran